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Eine neue Ära bei Steckverbindern in der Automobilindustrie: modernes zentrales Trocknungs- und Fördersystem

Interview mit Milomir Arsen, Geschäftsführer, und Paul Ringel, Technischer Leiter von Hirschmann (Nantong) Automotive Co., Ltd. In einer wirtschaftlichen Entwicklungszone in Nantong, Jiangsu, befindet sich ein Unternehmen, das sich auf Kontaktierungs- und Steckersysteme, Sensorsysteme, Spezialkabelkonfektionen und Umspritztechnik spezialisiert hat - Hirschmann (Nantong) Automotive Co., Ltd. (Hirschmann).

Wenn man sich dem Tor von Hirschmann nähert, umgeben blaue Gebäude und grüne Bäume eine moderne Fabrik. Unser Besuch hier dient dazu, die Geheimnisse zu lüften, die hinter jedem sicheren und zuverlässigen Automobilsteckverbinder von Hirschmann stecken.

Ein aktiver Player in der Automobilbranche

Hirschmann mit Hauptsitz in Österreich ist einer der weltweit führenden Automobilzulieferer. Mit sechs Produktionsstandorten weltweit gestaltet das Unternehmen seit über 60 Jahren die Entwicklungen in der Automobilindustrie maßgeblich mit.

Im Jahr 2013 gründete Hirschmann Automotive sein Werk in Nantong, China, in der Produktion, Forschung und Entwicklung sowie der Vertrieb untergebracht sind. Zu den Kunden zählen zahlreiche internationale und lokale namhafte Automobil-OEM-Hersteller. „Mittlerweile beschäftigt Hirschmann 360 Mitarbeiter in Nantong. Wir haben in den letzten Jahren sowohl auf der Mitarbeiterseite als auch in unserem Geschäft ein ordentliches Wachstum erzielt”, sagt Arsenic.

Im Hochspannungs-Geschäft erwarten die Kunden eine hohe Flexibilität bei maximaler Produktsicherheit. „Im Jahr 2008 haben wir die erste Generation von Hochspannungs-Steckverbinder-Produkten für den Elektrofahrzeugmarkt entwickelt. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet das Unternehmen zügig an der Weiterentwicklung des Hochspannungsportfolios. Jetzt entwickeln und produzieren wir die zweite Generation von Hochspannungssteckern. Gleichzeitig haben wir begonnen, in die Bereiche Digitalisierung und Automatisierung zu investieren”, so Arsenic weiter.

Für ein Unternehmen wie Hirschmann, das in einem sehr agilen Geschäftsumfeld agiert, ist es wichtig, flexible Lieferanten wie motan an seiner Seite zu haben, die in der Lage sind, maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen, so wie Hirschmann Lösungen für seine Kunden anpasst.

Neue Anforderungen an Trocknungs- und Fördersysteme für eine sichere Produktionsumgebung

Für ein herkömmliches Fahrzeug werden fast 100 Arten von elektronischen Steckverbindern benötigt, die hauptsächlich im Motormanagement-, Sicherheits-, und Unterhaltungssystem usw. verwendet werden. Im Vergleich zu traditionellen Kraftstofffahrzeugen haben elektronisch betriebene Fahrzeuge höhere Anforderungen an Steckverbinder. Zum Beispiel stellen Hochspannungs-Steckverbinder höhere Anforderungen an die Leistungsindikatoren von Materialien wie Abschirmung, Flammschutzmittel usw. als herkömmliche Niederspannungs-Steckverbinder.

„Gerade bei Hochspannungs-Steckverbindern und -Kabeln werden neue Verarbeitungstechnologien benötigt, die nicht einfach 1:1 von Niedrigspannungs-Steckverbindern und -Kabeln übernommen werden können”, so Herr Ringel, Technischer Leiter bei Hirschmann, „Hier ist eine starke und erfahrene Entwicklung zwingend erforderlich, um die Projektzeiten einzuhalten.”

Für Hirschmann ist es wichtig, eine hohe Stabilität und einen zuverlässigen Produktionsprozess für Sicherheitsteile wie Steckverbinder und Kabel zu gewährleisten. motan bietet mit seinem breiten Produktportfolio viele Lösungen, die den Anforderungen von Hirschmann entsprechen. 

Weltweit hat Hirschmann in jedem Werk ein zentrales Trocknungs- und Fördersystem von motan im Einsatz, das hauptsächlich aus zwei parallel arbeitenden Trockenlufttrocknern LUXOR A besteht. Aufgrund der jeweiligen lokalen Anforderungen sind Anzahl und Volumen der Trockentrichter unterschiedlich. „Sie sind mit Hunderten von METRO Gs verbunden. Diese werden schließlich alle über das CONTROLnet-System gesteuert”, sagt Herr Ringel.

Im Werk von Hirschmann Nantong gibt es außerdem einen separaten “motan-Raum”, in dem ein komplettes Dosier- und Misch-, Trocknungs- und Fördersystem von GRAVICOLORs über METRO G und LUXOR A bis hin zu den Förderrohren untergebracht ist, das sich durch sein einzigartiges Industrie-Blau auszeichnet. Das System besteht aus vier LUXOR A Trockenlufttrocknern, die 50 bis 400 Liter Trockenluft für acht LUXOR A Trockentrichter bereitstellen.

„Das zentrale Trocknungs- und Fördersystem von motan bringt Prozessstabilität, vermeidet perfekt Materialverunreinigungen und reduziert das Risiko von Feuchtigkeitsschwankungen. Noch wichtiger ist, dass wir Materialfehler vermeiden konnten”,

erklärt Herr Ringel. „Das zentrale Fördersystem wird verwendet, um Materialien zu den Anlagen zu fördern. In der Vergangenheit haben wir den manuellen Kupplungstisch verwendet, um den Bedienern eine flexible manuelle Materialauswahl zu ermöglichen. Dieses System birgt jedoch das Risiko, dass Materialien während des Betriebs falsch ausgewählt und zur Maschine befördert werden, wo sie falsch gemischt werden. motan bietet uns einen RFID-Kupplungstisch, um zu vermeiden, dass falsche Materialien zu den Maschinen befördert werden und um menschliche Fehler zu reduzieren.”

Bei genauerem Hinsehen ist auch die Verrohrung im “motan-room” eines der Highlights. Anstelle von Aluminium- und Edelstahlrohren werden Glasbögen verwendet. „In der Automobilindustrie verwenden wir in der Regel viele Kunststoffe mit höherem Glasfaseranteil, die anfällig für Abrieb und Staub sind. Wenn die Materialien zur Spritzgießmaschine befördert werden, können Abrieb und Staub Schäden an der Maschine verursachen. Glasfaserbiegungen können Probleme mit Abrieb und Staub lösen und bieten höhere Qualität und Zuverlässigkeit”, sagt Herr Ringel.

In der heutigen Zeit, in der das Thema Nachhaltigkeit viel Aufmerksamkeit erregt, ist auch das Energiesparen ein wichtiges Anliegen für Hirschmann. Gerade hinsichtlich Nachhaltigkeit helfen und Funktionen wie zum Beispiel die ETA plus®-Funktion, unsere Ziele zu erreichen. Mit der ETA plus®-Technologie kann das Gerät den Durchfluss und die Temperatur der Trockenluft automatisch regeln und gleichzeitig den Energieverbrauch senken. Das ist der Grund, warum diese Funktion bei unserer zentralen Trocknungsanlage LUXOR A zum Standard gehört. Gerade die Kombination von Trocknen, Fördern und Mischen in einem System vereinfacht die Integration in das Hirschmann-MES-System enorm.

Herausforderungen im Zeitalter der Smart Factory: Systemflexibilität und Effizienz

Kürzere Durchlaufzeiten, höhere Produktivität, verbesserte Qualität und ein erhöhtes Maß an Flexibilität sind die Kennzeichen der Transformation zur Smart Factory, die in den nächsten Jahren in allen Werken stattfinden wird. „Mit einer Smart Factory kann Hirschmann Automotive kundenspezifische Anforderungen wie die lückenlose Rückverfolgbarkeit durch die Produktionsprozesse bis hin zum Produkt besser erfüllen”, sagt Herr Arsenik.

Die Herausforderungen sind allgegenwärtig und ändern sich mit der Zeit. „Jetzt wollen wir die Materialumstellung bei der Produktion verschiedener Produkte verbessern. Um wettbewerbsfähige Qualitätsprodukte herstellen zu können, müssen wir diese Arbeit schnell und effizient erledigen. motan hat uns das METROLINK Materialverteilungssystem empfohlen. In der Vergangenheit mussten wir die Materialien manuell wechseln. Jetzt müssen unsere MitarbeiterInnen nur noch die benötigten Materialien über die Steuerung auswählen. Das METROLINK-Materialverteilungssystem kann die Materialien automatisch auf die verschiedenen Spritzgießmaschinen verteilen, um die Anlagensicherheit zu maximieren”, stellt Herr Ringel vor.

Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Produktionsumfangs stehen bei Hirschmann neue Herausforderungen an. „Wir müssen die Anzahl der Silos und Trockner mit Trockentrichter kontinuierlich erhöhen und weitere Materialtransportmöglichkeiten verbessern. Doch wie viele Einheiten hinzukommen und wie man sie intelligenter steuern kann, ist eine schwierige Aufgabe. motan unterstützt uns sehr, sie helfen uns bei der Berechnung der Anzahl der Geräte, bei der Auswahl der am besten geeigneten Spezifikation und Einheit, etc. Vor allem ihr Produkt CONTROLnet ermöglicht es uns, die Trocknungs- und Förderanlagen in einem Überwachungssystem zu steuern”, sagt Herr Ringel.

„motan ist für uns ein zuverlässiger Partner mit hoher Flexibilität und ist offen für unsere Ideen und Verbesserungen, gerade in der diskontinuierlichen Materialtrocknung mit unterschiedlichen Verbrauchsmengen und dem flexiblen Materialhandling sehen wir Potenziale für die Zukunft. Das ist es, was unsere Kunden erwarten und was wir erfüllen wollen"

ergänzt Herr Ringel.

Ein Blick in die Zukunft

„Ob Standardprodukte oder individuelle Kundenlösungen, unser innovatives Portfolio sorgt für Zuverlässigkeit unter extremsten Bedingungen und in höchst anspruchsvollen Bereichen innerhalb eines Fahrzeugs.”, das ist das Bekenntnis von Hirschmann zum Markt.

China hat sich zu einem der größten Produktionsstandorte für Steckverbinder weltweit entwickelt. Mit der stetigen Entwicklung von Chinas Automobil-Industrie für erneuerbare Energien werden die technischen Anforderungen und die Qualitätssicherung von Hochspannungs-Steckverbindern unweigerlich zu einem neuen Anliegen der Hirschmann-Kunden. In der Zwischenzeit wird ein komplettes Trocknungs- und Fördersystem, das die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Materialien gewährleisten kann, eine treibende Kraft für die Produktentwicklung auf dem neuen Weg sein.

mo erklärt: "Beim Spritzgießen entstehen oftmals Angüsse, die direkt vermahlen und wieder zurückgeführt werden. Dies macht Sinn, denn es schont die Umwelt und es spart Geld. Wenn das Material getrocknet werden muss, spart es sogar noch mehr Geld, denn das Mahlgut muss in der Regel nicht mehr getrocknet werden, wenn es direkt wiederverwendet wird. Doch was gibt es dabei zu beachten, kann man Mahlgut einfach beimischen?"

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